Von „Basic Instinct“ bis „Showgirls“: Ein Sprung in die Erinnerungen von Paul Verhoeven

Von Nicolas Schaller
Veröffentlicht am
Filmemacher Paul Verhoeven bei den Filmfestspielen von Cannes, 10. Juli 2021. LAURENT VU/JEAN-PHILIPPE PARIENTE/SIPA
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Lesen Sie vorab „Alles“: Dank der Biografie von Rob van Scheers, einem außergewöhnlichen Werk, aus dem wir exklusiv einige Auszüge veröffentlichen, erfahren Sie alles über den Regisseur von „Basic Instinct“, „RoboCop“, „Starship Troopers“ und „Elle“.
Als ewiger Unruhestifter und harter Kritiker unseres guten Gewissens brachte der „gewalttätige Holländer“ die Niederlande mit „Turkish Delices“ und „Spetters“ aus der Fassung und erkundete ihre zwielichtigen Ecken während der Nazi-Besatzung in „The Choice of Destiny“ und „ Black Book“. Nach seiner Emigration nach Hollywood verlieh er dem Actionkino eine hohe Dosis Satire und Subversion („RoboCop“, „Total Recall“), machte Sharon Stone in einer minimalistischen Szene zum Star („Basic Instinct“), inszenierte den einzigen Flop der 1990er Jahre, der dreißig Jahre später als Hauptwerk gefeiert wurde („Showgirls“) und verkündete die Remilitarisierung der Welt und die Faschisierung der Geister („Starship Troopers“). Bevor er Isabelle Huppert („Elle“) und Virginie Efira („Benedetta“) für seine scherzhaften Provokationen gewann. Krieg, Gewalt und Sex sind laut Verhoeven und seinen Filmen die Grundlagen der menschlichen Komödie – Farcen mit scharfen Wahrheiten.
Mit 86 Jahren lacht Paul Verhoeven immer noch. Was wäre unser Leben als Kinogänger ohne die polemischen Scharfmacher dieses Punk-Gelehrten, eines Atheisten, der sich leidenschaftlich für die Figur Jesu einsetzt und Abschlüsse in Mathematik und Physik hat? Trauriger. Sein Leben hingegen ist nun in einer umfassenden Biografie zusammengefasst, die Making-of, historische Kontextualisierung, kritischen Ansatz und eine Fülle von Zeugenaussagen vereint. Dieses verrückte journalistische Werk verdanken wir seinem Landsmann Rob van Sche…
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